Aller guten Dinge sind drei … Kernthemen

Innovative Berglandwirtschaft, nachhaltiger Tourismus und inspirierende Kultur sind die zentralen Wirkungsbereiche als Grundlage der Weiterentwicklung unserer Region in der Surselva.

Innovative Berglandwirtschaft

Im Safiental und im gesamten Gebiet des Naturparks Beverin soll die Entwicklung der Alp- und Berglandwirtschaft hinsichtlich Agronomie, Ökologie, Struktur, Produktion und Wertschöpfung (z. B. standortangepasste Graslandbewirtschaftung, Milchproduktion und -verarbeitung, Nischenprodukte mit Ackerbau) erforscht, angewandt und umgesetzt werden. Dabei wird auch die Diversifizierung in der Berglandwirtschaft vorangetrieben und unterstützt. Mit einem nationalen Innovations- und Kompetenzzentrum wird eine resiliente Alp- und Berglandwirtschaft im Berggebiet gefördert und unterstützt. 

In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Beverin, dem Plantahof und Agroscope wird zur Zeit geprüft, welche Aufgaben und Inhalte das künftige Kompetenzzentrum übernehmen und bearbeiten kann. Pilotversuche mit neuen und alten Nischenkulturen im Bergackerbau sowie Versuchsstationen für praxisorientierte Forschung werden darüber Aufschluss geben. 

Ziel ist es unter anderem, einen offenen und anregenden Austausch zwischen partizipativer Forschung und Praxis zu fördern, um gemeinsam Ideen für eine zukunftsfähige Berglandwirtschaft zu entwickeln, zu erproben und über die Region hinaus sicht- und spürbar zu machen. 

Nachhaltiger Tourismus

Das Safiental ist für einen natur- und kulturnahen Tourismus bekannt. Hochgelegene Passübergänge, Berggipfel, Bergwälder, Alpweiden und Walserkultur sind typisch für das Safiental. Dementsprechend vielfältig fällt das Wander- und Bikenetz aus. Auch ein Besuch der Rheinschlucht ist zu empfehlen. Diese ist nach dem Flimser Bergsturz zwischen Reichenau und Ilanz entstanden und heute ein Inbegriff für bizarre Felsformationen. Sie wird nicht umsonst als «Grand Canyon der Schweiz» bezeichnet. Und wer den Nervenkitzel liebt, kann zuhinterst im Tal an Eisfällen klettern. Aber auch für Familien stellt das Safiental ein ideales und überschaubares Erholungsgebiet dar.

In den vergangenen Jahren verzeichnete das Tal einen stetigen Zuwachs an Besucherinnen und Besuchern, verbunden mit gestiegenen Ansprüchen an die Übernachtungsqualität und die Freizeitangebote. Projekte wie der Solarskilift oder die Kirchen aus vorreformatorischen Zeiten strahlen über das Tal hinaus und ziehen Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorlieben an. 

Ziel ist es, potenzielle Interessentinnen und Interessenten zielgruppengerecht zu erreichen. Damit vorhandene Infrastrukturen auch zukünftig den Anforderungen gewachsen sind, soll in sie investiert und die Angebotspalette für Kultur- und Freizeitaktivitäten langfristig ausgebaut werden. 

Inspirierende Kultur

Spätestens mit der Ankunft der Walser vor rund 700 Jahren sind im Safiental auch Kultur und die Künste präsent. Heute zeugen noch viele intakte Streusiedlungen, Einzelhöfe- und Ställe davon. Das Tal ging aber immer auch mit der Zeit, so gelten etwa das Kraftwerk Zervreila aus den 50er Jahren oder zeitgenössische Bauten von Gion A. Caminada als gehobene Baukultur.

Während im Safier Heimatmuseum alte Musikinstrumente vom frühen Kulturleben erzählen, lädt seit rund 20 Jahren ein lauschiges Open Air zu zeitgenössischen Klängen ins Tal. Und seit bald 10 Jahren ist auch die zeitgenössische Kunst mit verschiedenen Initiativen aktiv: die Land Art Biennale ART SAFIENTAL, die internationale Sommerakademie ALPS ART ACADEMY sowie jüngst das sich im Aufbau befindende ILEA (Institute for Land and Environmental Art), das im Berghotel Alpenblick Ausstellungen veranstalten und im Safiental langjährige Forschungsprojekte durchführen wird. All dies bringt eine Vielzahl von Menschen, Interessen, andere Kulturen und Denkweisen ins Tal.
Ricklin
„Null Stern Hotel“ (Land Version), von Atelier für Sonderaufgaben, Art Safiental 2016